Sonntag, 10. Mai 2015

Von Ribadiso nach Lavacolla 07.05

Nach der durchfroren Nacht haben wir uns ein gutes Frühstück gegönnt und haben uns dann recht schnell auf den Weg gemacht, es sollte wieder eine sehr lange Strecke werden. Unser Ziel war Pedrouzo unsere vorletzte Etappe





, das Ziel so langsam vor unserem geistigen Auge, kam so langsam die große Ungeduld auf. Von Ribadiso nach Azura einer der etwas  größeren Städte sind wir knapp eine Stunde gelaufen, aus der Herberge dort strömten 25 junge Iren mit ihren Begleitern genau in dem Moment aus, als wir vorbei wollten.Diese Jungens hatten wir schon in Portemarin in der Herberge etwas laut erlebt, um so mehr waren wir erstaunt, dass sie nun 30 Minuten schweigend diesen Weg gehen mussten. In Santa Irena haben wir uns mittags gestärkt und sahen dort auch das Schild für eine neue moderne Herberge in Pedrouzo, dort gäbe es ein Bett für 10 Euro, konnte man lesen. Die gesamte Strecke stellte keine großen Anforderungen an unsere Konstituion. Immer wieder kamen größere Gruppen von Tageswanderern die uns mit leichtem Gepäck überholten, dass hatten wir in den letzten Tagen schon beobachtet, der Grund dafür ist das man, wenn man die letzten 100 Km zu zurück gelegt hat, in Santiago die Compostella bekommt. Wir Drei haben es immer wieder geschafft, unseren Weg außerhalb dieser Gruppen in Ruhe zu gehen. In Acra meldeten sich meine Schuhe und dachten für sie wäre das Ende gekommen aber da hatten sie nicht mit Alexander gerechnet! Voll Zuversicht auf eine Lösung fand er unmittelbar ein Geschäft für Eisenwaren und Baubedarf - im Rückblick, dass einzige Geschäft dieser Art auf unserem Weg. Er kaufte ein besonders starkes Klebeband und flickte mir die Schuhe mit bestem Klebeband direkt an Ort und Stelle, so dass ich weiter laufen konnte.

Irgendwann haben wir einige Schilder mit Herbergswerbung gesehen und auch übersehen, so mussten wir unsere nach den geplanten 20 Kilometern noch einmal ordentlich zulegen, so dass wir nach einer Rast noch gut 6 bis 7 Km weiter mussten. Unsere französischen Pilgerfreunde Julian und Estrell haben uns dann den Ort Lavacolla empfohlen. Im Ort half uns wieder "blindes Vertrauen" und als wir nicht mehr weiter konnten und wollten, standen wir genau vor der Privatherberge, die genau noch ein schönes Dreibettzimmer, dass genau in unsere Suchschema passte. Die Herbergsmutter / Hostaliera hatte eine Waschmaschine und einen Trockner. Wir warfen unsere gesamte Wäsche zuerst in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner. Die Pilger ziehen schließlich sauber in die Stadt ein - so das uralte Pilgergesetz. Doch leider wurde das Ganze dann dem Trockner etwas zu viel und es dauerte uns zu lange, bis endlich Alles wieder anziehbereit war. Der Hunger war größer als Alexanders Eitelkeit und so ging er dann in bunter Bermudas mit langen Kniestrümpfen zum Abendessen.
Natürlich sassen dort schon Julian und Estrella, denn der "Weg verliert Niemanden". Wir aßen zu Abend und dann warteten ungeduldig auf unser Ziel - es waren nur noch 10 Km bis nach Santiago.

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