Sonntag, 17. Mai 2015

Wieder zu Hause





Nachdem sich Paul-Hans und Alexander Samstagnacht von mir verabschiedet hatten lagen 15 Tage hinter uns, die wir fast vollständig miteinander verbracht hatten. Das heißt, wir haben während dieser Zeit auf dem Camino Francés gemeinsam die gleichen Leute kennengelernt, in gleichen Unterkünften (mal komfortable, mal sehr einfache) die Nächte verbracht, Tage bei bestem Wanderwetter und Stunden mit strömenden Regen erlebt, wir haben traumhaft schöne Landschaften (besonders in den Leoner Bergen) und triste, verlassen wirkende Ortschaften gesehen.
Wir hatten Glück, dass wir nach Paul-Hans’ Fußproblem kurz hinter Astorga schon sehr bald wieder gemeinsam  den Weg nach Santiago de Compostela fortsetzen konnten, wir hatten auch Glück, dass in Arzua ein Fachgeschäft in der Nähe war, um den in Auflösung befindlichen Schuh von Paul-Hans durch Alexanders Geschicklichkeit reparieren zu können und ich hatte auch Glück, dass Alexander und Paul-Hans in Labacolla nach fast 30 km eine Unterkunft in einer kleinen Pension gefunden hatten, da ich die dortige Herberge bei der Quartiersuche übersehen hatte. Es gibt auf dieser langen Strecke nur sehr sehr wenige Unterkunftsmöglichkeiten und die Füße machten sich immer mehr bemerkbar. Es gab weitere Glücksmomente.
Das schönste Gefühl stellte sich allerdings ein, als wir endlich am Freitag, dem 08. Mai um 11.11 Uhr am Ziel waren und uns vor dem großen Westportal der Kathedrale zu den Klängen einer Militärkapelle  in den Armen lagen. Wir hatten es geschafft!! Paul-Hans zum 2.Mal, Alexander zum 1 1/2 Mal und ich zum 1. Mal. Nach meinen Unterlagen haben wir in den 3 Etappen 2012, 2014 und 2015 insgesamt 762 km mit unseren eigenen Füßen zurückgelegt. Wir waren und sind glücklich und dankbar für diese Erfahrung, die uns unser ganzes Leben in guter Erinnerung bleiben wird.
Nach der Teilnahme in der Pilgermesse um 12 Uhr, bei der auch zum Schluss das große Weihrauchfass durch das Querschiff bis kurz unter die Decke geschwenkt wurde, gingen wir gemeinsam zum Pilgerbüro, um dort unsere Compostela gegen Vorlage unserer Pilgerausweise mit Stolz in Empfang zu nehmen.
Wie schon auf den beiden Etappen zuvor gab es auch diesmal wieder unglaublich viele Begegnungen. Pilger, die uns immer wieder begegneten.
Die häufigsten Begegnungen hatten wir mit dem jungen französischen Paar Estrelle und Julien. Erstmalig in unserer ersten Herberge nach dem Start in Leon, nämlich in Villar de Mazarife und zum letzten Mal am Vortag unserer Rückreise, nämlich am Freitag in Santiago de Compostela. Dort wünschte uns Estrelle “Buen Camino fort he rest of your Life”. Ein sehr schöner Abschluss

Aber in Villar de Mazarife trafen wir auch die beiden Dänen Kristian und Michael zum ersten Mal und zum letzten Mal in Samos, wo beide ebenso wie wir dem wunderschönen gregorianischen Gesang der Benediktiner zuhörten.
In Rabanal de Camina trafen wir zum ersten Mal mit Gerd aus Regensburg zusammen. Er saß mit Estrelle und Julien zusammen beim Abendessen. Als wir dazu kamen, haben wir spontan zusammen einen großen gemeinsamen Tisch gebildet. Gerd trafen wir noch zwei drei Mal. Dann verloren wir uns aber in Ponferrada aus den Augen. Aber wie so oft auf dem Camino, wir warteten auf den Flughafenbus für den Rückflug, stand plötzlich Gerd vor uns. Wir waren fast zur gleichen Zeit in Santiago angekommen. Es gab viel auszutauschen, die Verabschiedung war herzlich. Ein Wiedersehen in Regensburg (Anfang Juni) ist möglich.
Ebenfalls am Abreisetag trafen wir noch einmal das holländische Ehepaar aus Hilversum, das wir zum ersten Mal in bei den „Budisten“ in Ruitelan kennengelernt haben.
Auch trafen wir dort am Freitag  Eckhard aus Borkum ein letztes Mal, den wir in der schrecklichen Herberge in Alto de Poio kennengelernt hatten. Gemeinsam haben wir an dem spirituellen Rundgang um die Kathedrale teilgenommen. 
Erwähnen möchte ich noch das dynamische englische Ehepaar, das wir auch zum ersten Mal in Villar de Mazarife kennengelernt und zum letzten Mal nach größeren Abständen in Santiago de Compostela sahen.
Auch erwähnt werden muss  noch das Ehepaar aus Augsburg. Zum ersten Mal gesehen in Triacastela in der kleinen Kirche (gemeinsamer Gesang „Laude ...“ mit Paul-Hans) und zum letzten Mal in Santiago de Compostela.

Ich habe es also wirklich so erlebt wie schon im Buch von Harpe Kerkeling beschrieben, aber diese vielfältigen Begegnungen und Erlebnisse selber gemacht und erfahren zu haben  ist natürlich ungleich schöner.
Als Fazit kann ich sagen, es hat sich gelohnt, diesen Weg gegangen zu sein. Mein Leben ist dadurch reicher geworden. Es warten neue Herausforderungen.

Dienstag, 12. Mai 2015

Letzter Tag in Santiago 09.05.2015

ja nun ist das Ende unserer Pilgerschaft schon gekommen. Am Morgen um 10:00 Uhr treffen wir uns nach unserem Frühstück und gehen noch einmal in die Kathedrale,wir wollen vor dem großen Pilgeransturm, wir sind ja keine Pilger mehr, in Ruhe die Kathedrale besichtigen dem heiligen Jakobus noch eine Umarmung gönnen und an seinem Grab ein wenig verweilen,einige Fotos machen und einfach danke sagen für das gute Gelingen der Pilgerschaft.Wir umrunden noch einmal die Kathedrale und gehen besonders auf Kleinigkeiten ein die uns beim ersten Mal gar nicht aufgefallen sind. Es werden noch etliche Fotos gemacht, ein besonderes Foto machen wir unter der großen Muschel direkt am Eingang zur Kathedrale.Wir bummeln noch etwas durch die Stadt kaufen kleine Geschenke für unsere Lieben daheim, gehen zum Mittagessen und bereiten uns langsam auf unserer Abreise vor.  Am späteren Nachmittag holen wir unsere Rucksäcke aus dem Hotel ,auf dem Weg durch die Stadt zum Busbahnhof treffen wir noch mit Pilger aus den Niederlanden die erst heute am Samstag angekommen sind,ist die Freude ist groß  und wir erzählen ,wie es uns und ihnen ergangen ist. Unbedingt muss es an diesem Nachmittag noch ein guter Kakao und die ganz ganz leckeren Churros sein.Direkt an der Bushaltestelle zum Flughafen treffen wir auf Gerd aus Regensburg, er war auch ein Mitpilger von uns und auch er hat seinen Weg geschafft. Schnell bringt uns der Bus zum Flughafen und wir sehen einen Teil der Strecke die  wir am Vortag noch gelaufen sind.Unser Flug mit Rayenair startet um 20:15 Uhr in Richtung Frankfurt Hahn wo wir um 22:25 Uhr landen. Der bestellte Mietwagen steht bereit und Alexander fährt uns müde aber trotzdem sicher von Frankfurt Hahn nach Köln , wo wir Helmut nach Hause bringen und dann fahren wir weiter durch die Nacht und sind um 1.30 Uhr zu Hause.
Es waren schöne, anstrengende Tage mit Sonne, Regen, wunderbaren Menschen, tollen Landschaften herrlichen Kunstwerken und ganz tolle Begegnungen mit Menschen aus den verschiedensten Ländern.
Auch unsere Freundschaft wurde in diesen zwei Wochen gestärkt.



buen Camino

Montag, 11. Mai 2015

Lavacolla und Santiago de Compostela 08 .05. 2015

Ja nun ist doch unsere letzte Etappe da und unsere Schuhe ziehen uns auf den Weg, auch meine, die ich ja schon aufgeben wollten. Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf und packen die letzten 10 Km. In der kleinen Kirche San Marco direkt am Monte de Gozo machen wir noch einmal eine Stempelpause, dort steht auch ein hässliches Denkmal, dass an den Besuch von Johannes Paul II erinnert. Das Wetter spielt mit und es regnet nur ganz leicht und da wir gut in der Zeit liegen machen wir noch eine kleine Kaffeepause, schieben unsere Stöcke ineinander, bei den Bürgersteigen brauchen wir sie endlich nicht mehr. Der Weg in die Stadt zieht sich und noch immer sieht man die Kathedrale nicht, aber pünktlich um 11.11 Uhr ziehen ein Kölner und zwei Düsseldorfer Karnevalsjecken unter den Klängen der Militärkapellen auf den Vorplatz der Kathedrale ein.
Wir haben es geschafft, liegen uns in den Armen und sind glücklich diesen Weg gegangen zu sein, dankbar für alle Begegnungen  mit Menschen aus vielen Ländern und für die tollen Landschaften. Ja da ist dann auch Eckhard aus Borkum, auch er hat den Weg geschafft und er ist schon gestern angekommen, mit ihm waren wir in der Herberge am Alto de Poio zusammen.Wir bringen unsere Rucksäcke zur Aufbewahrung und eilen in die Pilgermesse; und siehe da, dass grosse Weihrauchfass wird zum Ende der Messe durch das Kirchenschiff geschwungen, es war ein tolles Erlebnis. Und wieder treffen wir viele der Pilger von unterwegs wieder. Wie schon zuvor erzählt, verliert der Weg Niemanden.
Dann gehen wir zum Pilgerbüro, um unsere Compostella ausstellen zu lassen. Wir legen dafür unsere Credenciale vor und bekommen dafür eine Bescheinigung über den gesamten Weg und eben die bischhöfliche Urkunde. In der Warteschlange entdecken wir weitere Mitpilger die mit uns auf dem Weg waren und wir beglückwünschen uns gegenseitig. Wir nahmen noch eine kleine Stärkung ein und jeder ging in seine Unterkunft. Wir haben uns für die älteste Pilgerherberger am Ort entschieden
und Helmut bevorzugte dann doch ein Hotel.
Am Abend um 19 Uhr treffen wir uns mit der Deutschen Pilgerseelsorge zu einem spirituellen  Rundgang um die Kathedrale und entdecken so manche Besonderheiten an der Fassade, die uns tiefe Einblicke in das Bibelverständnis der alten Baumeister vermitteln.
Mit einen leckeren Abendessen im Parador Hotel ließen wir den Tag und die Reise ausklingen.
und hier noch ein paar eindrücke aus Santiago de Compostella:











Sonntag, 10. Mai 2015

Von Ribadiso nach Lavacolla 07.05

Nach der durchfroren Nacht haben wir uns ein gutes Frühstück gegönnt und haben uns dann recht schnell auf den Weg gemacht, es sollte wieder eine sehr lange Strecke werden. Unser Ziel war Pedrouzo unsere vorletzte Etappe





, das Ziel so langsam vor unserem geistigen Auge, kam so langsam die große Ungeduld auf. Von Ribadiso nach Azura einer der etwas  größeren Städte sind wir knapp eine Stunde gelaufen, aus der Herberge dort strömten 25 junge Iren mit ihren Begleitern genau in dem Moment aus, als wir vorbei wollten.Diese Jungens hatten wir schon in Portemarin in der Herberge etwas laut erlebt, um so mehr waren wir erstaunt, dass sie nun 30 Minuten schweigend diesen Weg gehen mussten. In Santa Irena haben wir uns mittags gestärkt und sahen dort auch das Schild für eine neue moderne Herberge in Pedrouzo, dort gäbe es ein Bett für 10 Euro, konnte man lesen. Die gesamte Strecke stellte keine großen Anforderungen an unsere Konstituion. Immer wieder kamen größere Gruppen von Tageswanderern die uns mit leichtem Gepäck überholten, dass hatten wir in den letzten Tagen schon beobachtet, der Grund dafür ist das man, wenn man die letzten 100 Km zu zurück gelegt hat, in Santiago die Compostella bekommt. Wir Drei haben es immer wieder geschafft, unseren Weg außerhalb dieser Gruppen in Ruhe zu gehen. In Acra meldeten sich meine Schuhe und dachten für sie wäre das Ende gekommen aber da hatten sie nicht mit Alexander gerechnet! Voll Zuversicht auf eine Lösung fand er unmittelbar ein Geschäft für Eisenwaren und Baubedarf - im Rückblick, dass einzige Geschäft dieser Art auf unserem Weg. Er kaufte ein besonders starkes Klebeband und flickte mir die Schuhe mit bestem Klebeband direkt an Ort und Stelle, so dass ich weiter laufen konnte.

Irgendwann haben wir einige Schilder mit Herbergswerbung gesehen und auch übersehen, so mussten wir unsere nach den geplanten 20 Kilometern noch einmal ordentlich zulegen, so dass wir nach einer Rast noch gut 6 bis 7 Km weiter mussten. Unsere französischen Pilgerfreunde Julian und Estrell haben uns dann den Ort Lavacolla empfohlen. Im Ort half uns wieder "blindes Vertrauen" und als wir nicht mehr weiter konnten und wollten, standen wir genau vor der Privatherberge, die genau noch ein schönes Dreibettzimmer, dass genau in unsere Suchschema passte. Die Herbergsmutter / Hostaliera hatte eine Waschmaschine und einen Trockner. Wir warfen unsere gesamte Wäsche zuerst in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner. Die Pilger ziehen schließlich sauber in die Stadt ein - so das uralte Pilgergesetz. Doch leider wurde das Ganze dann dem Trockner etwas zu viel und es dauerte uns zu lange, bis endlich Alles wieder anziehbereit war. Der Hunger war größer als Alexanders Eitelkeit und so ging er dann in bunter Bermudas mit langen Kniestrümpfen zum Abendessen.
Natürlich sassen dort schon Julian und Estrella, denn der "Weg verliert Niemanden". Wir aßen zu Abend und dann warteten ungeduldig auf unser Ziel - es waren nur noch 10 Km bis nach Santiago.

Von Palas de Rei nach Ribadiso 06.05.

Ja liebe Freunde nun geht es weiter mit unseren Jakobsweg.Durch zahlreiche  Bachtäler und dann wieder über Höhen und über all ist es grün und es blüht und das Korn wächst , da sieht man mal was die Witterung in Galicien mit der Landschaft anstellen kann. Wir laufen heute eine recht lange Strecke über San Xullian, über Melide


dort kommt der Jakobsweg aus dem Norden zum Camino Frances über Boente nach Ribadiso.Immer begleiten uns kleinere Bachläufe, manchmal auch ganz große Bachläufe die  einfach den Weg über unser Wanderweg suchen,immer wieder regnet es zwischendurch und dann ist und dann scheint wieder die Sonne. In Galicien besonders in diesemTeil sieht man überall sehr markante Korn oder Maisspeicher (Galicische Horreros). Immer wieder treffen wir bei unserem zwischen Aufenthalten Pilger mit denen wir in der gleichen Herberge waren oder aber die wir vorher schon mal gesehen haben.Auf dem Weg nach Melide treffen wir am Rande eines Industriegebietes auf Gedenktafel des Ordens der Caballeros y Damas  de Camino del Santiago.Wenn wir durch die kleineren Orte gehen und auf sehr alte Kirchen treffen besuchen wir diese auch gerne und verweilen dort einige Augenblicke,leider sind nicht alle Kirchen geöffnet und bei manchen kleinen Kirchen denkt man der Herr ist schon ausgezogen. Immer wieder wandern wir durch kleinere Orte wo man denken kann die Zeit ist stehen geblieben und man läuft durch das Mittelalter.dann wieder laufen wir durch  Eukalyptuswälder mir ihrem besonderen Duft ,durch Eichenwälder, und auf breiten überfluteten Wegen. unser  Ziel ist die Herberge von Ribadiso, ganz schön an einem  Fluss gelegen, mit guten sanitären Anlagen,aber leider ohne Decken für die Nacht. Wir gehen noch zum Abendessen und danach ziehen wir mehrer Lagen unser Kleidung an und trotzdem so gefroren wie in dieser Nacht haben wir schon lange nicht mehr.

Dienstag, 5. Mai 2015

Von Portomarin nach Palas de Rei / Dienstag, den 5.5.15

Am frühen Morgen sind wir aus der Herberge ausgezogen, Alexander beschwört schönes Wetter für die Wanderung und nahm die Hosenbeine seiner Hose ab. Leider wurden wir eines Besseren belehrt. Und konnten sofort unsere Regenmantel wieder über ziehen,auch Alexander hat sich recht schnell entschlossen seine Hosenteile wieder anzulegen. Der Weg führte uns durch kleine Orte, Weiler oder auch nur einzelnen Häusern vorbei. Nach gut 2 Stunden haben wir uns ein kräftiges Frühstück, danach sind wir eine ganz lange Strecke alleine gelaufen. Irgendwann kam größere Gruppen an uns vorbei es ist nicht so schön hinter solch großenGruppen her zu laufen so waren wir froh dass wir wieder weiter Strecken durch dieses grüne allerdings auch sehr nasse und matschige Gebiet weiter laufen konnten. Immer wieder kam auch die Sonne durch und wir konnten unseren Regenmantel oder auch den Umhang wieder ablegen, aber wenn wir das gerade gemacht haben und gerade von der Sonne wieder getrocknet wurden kam der nächste Regen und so war der Weg doch etwas mühsam. Wie schon geschrieben, stellt Santiago uns immer wieder auf die Probe. Kurz bevor wir Palas de Rei erreicht hatten, kam ein neuer ganz starke Regen so dass wir ganz schnell in eine sehr schöne Herberge flüchteten. In dieser Herberge haben wir ein schönes drei Bett Zimmer bekommen., konnten ausgiebig duschen und uns zurecht machen. Am Nachmittag haben wir dann uns in einem kleinen Kaffee mit Kaffee Tee und Kuchen gestärkt,nun sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Jetzt haben wir unser Ziel Santiago schon ganz klar vor Augen es sind nur noch so um die 60 km die wir in diesen verbleibenden drei Tagen schaffen. Gleich werden wir zu Abend essen und uns dann gemütlich in unser kuscheliges Zimmer zurückziehen.
Leider haben wir auf diesem Weg nicht immer die Möglichkeit zum Internet zu gelangen, darum kommen die Blockeinträge manchmal gehäuft.

Alto de Poio über Samos nach Portomarin / Sonntag u Montag

Nachdem wir froh waren aus  das dieser etwas grässlichen Herberge ganz schnell raus zu kommen und uns auf dem Weg nach Samos zu machen, begleitete uns schon am frühen Morgen der Regen. Auf dem Weg nach Samos haben wir dann in einem kleinen Ort ein gutes bis sehr gutes Frühstück bekommen. Unser Weg führt uns weiter durch grüne Täler und über Berge  durch den Ort Tricastela in kleine Stadt Samos, die aber ein riesig großes Benediktinerkloster beherbergt. Das Benediktiner Kloster ist eins der größten in Spanien und hat als Besonderheit einen zweiten Kreuzgang.Helmut ist in einer Herberge abgestiegen die auch sehr schön war.Alexander und ich, wir haben uns in einem kleinen Hostal mal ein Doppelzimmer gegönnt. Am Nachmittag haben wir eine Führung in dem Kloster mitgemacht, leider war die ganze Führung auf Spanisch aber wir bekamen einen Handzettel in deutscher Sprache dazu. Vor dem Rundgang hatten wir uns mit einem der Patres unterhalten. Es leben in dem gesamten Komplex noch zehn Benediktiner Mönche einer ist noch Novize. Am Abend sind wir dann zum Abendgebet der Mönche gegangen, danach gab es noch eine Heilige Messe mit Pilgersegen , die aber nur circa eine halbe Stunde dauerte. Danach haben wir alle zusammen zu Abend gegessen und ordentlichen Rotwein getrunken. Am nächsten Tag sind wir über Sarria nach Portomarin weiter gezogen, Es war eine Mordsstrecke durch einen Rechenfehler in unserer Planung mussten wir dann  34 km laufen. AmAbend haben wir in einer sehr schönen Herberge mit Blick auf den See  Station gemacht ,dann haben wunderbar geduscht und sind dann zum Abendessen gegangen.diese Herberge war bis dato die schönste und sauberste auf unseren Weg.Ihr kennt doch alle das Lied oh du schöner Westerwald über deine Höhen pfeift der Wind so kalt, genau das ist hier ebenso , es pfeift und  stürmt es regnet ,und dann scheint wieder die Sonne, mal  sind wir klatschnass oder dann wieder vom Winde getrocknet.Santiago verlangt uns schon einiges ab.

Samstag, 2. Mai 2015

Rutilan über den o Cebiero nach Alto de Poio / Samstag, den 2. Mai

Heute hatten wir unsere schöne Herberge in Ruhe verlassen, und auch unsere Rucksäcke haben Paul-Hans und Alexander dort stehen lassen und mit einem Transportservice zur nächsten Station transportieren lassen. Der Grund für unsere Bequemlichkeit war der bevorstehender Anstieg auf den O Cibiero. Wir wussten aus der Vergangenheit, dass dies eine schwere Etappe werden sollte. Da es wieder mal sehr stark regnete sowie schon 2008, war das in der Tat auch eine sehr lange und anstrengende Etappe. Wir waren froh, dass wir nicht alles tragen mussten.wieder mal war es ein traumhaft schöner Weg allerdings vollkommen verregnet. Als wir oben auf dem Berg ankamen, waren wir schon ziemlich kaputt. Aber es waren diesmal kein Vergleich zu 2008. Wir schauten uns auf dem Berg die kleine Kapelle ,die dort im Angedenken an einem Blutwunder errichtet worden war, an und aßen dort zu Mittag.  Gestärkt ging es dann weiter zu unserem endgültigen Tagesziel. Leider war auch dieser Weg Strecke doch nicht so flach wie wir erhofften. So mussten wir doch noch einige Steigungen überwinden, um dann endlich unser Tagesziel zu erreichen, wie der Name schon sagt Alto de Poio, ist dies der höchste Punkt in der gesamten Etappe.  Unsere Rucksäcke waren wie geplant schon da und so sind hier direkt auch froh dass wir nicht mehr weiterlaufen muss hier eingekehrt. Wir waren sehr erstaunt, dass 2008 noch weitere 10 km gelaufen waren. Dies hätten wir heute nicht mehr geschafft. Leider ist allerdings die ausgesuchte Herberge von heute ein ziemlicher Reinfall und eine ziemlich schmuddelige Bude. Wir freuen uns schon auf morgen weil wir dann in einer schönen Klosteranlage unser Tagesziel erreichen. Wir sind wieder mal sehr stolz dass wir auch dieses Stück erreicht haben. Wir haben heute einige große Höhepunkte geschafft. Wir sind auf dem höchsten Punkt der Etappe, zum anderen haben wir die Hälfte des Weges für dieses Jahr geschafft. Außerdem sind wir hier in Galicien endlich eingetroffen. Und wie es sich gehört für Galicien, sind wir jetzt auch im kompletten Regen. Von nun an dem zählen die Kilometersteine wieder rückwärts bis Santiago de Compostela. Und den letzten Kilometer Stein, den wir heute gesehen hatten, zeigte 144 km. Das wird ein Klacks für uns werden.

Pieros nach Rutilan / Freitag, der 1. Mai

Was für ein Start an diesem Morgen in Pieros!!! Zuerst einmal Nieselregen. Dann mehrere Starts bis wir alle unsere Sachen auch wirklich wieder mitgenommen haben. Ich bin zweimal zurück gelaufen obwohl ich schon unterwegs war und hatte noch Dinge geholt die wir vergessen hatten. Unter anderem auch mein Handy. als wir dann endlich alles beisammen hatten und wir unterwegs waren wollte ich Paul-Hans  und Helmut folgen. Sie hatten circa 5 Minuten Vorsprung. Ich ging sehr schnell doch ich holte sie leider nicht ein. Ich wunderte mich wo sie denn ab geblieben sind. So telefonierte ich Paul Hans an und stellte fest. dass er auf einer anderen Straße war. Ich war in einem Feldweg abgebogen und stand mitten in der Pampa und Paul-hans und Helmut sind der Straße gefolgt. Ich bin dann weiter den Feldweg gegangen weil ich wusste, dass auch dieser Weg nach Villafranca führt. Wie der Zufall so will, sind wir dann wieder an einer Weggabelung zeitgleich aufeinander getroffen und die Welt war wieder in Ordnung. In Villafranca sind wir dann eingekehrt und hatten uns erst mal eine Stärkung gegönnt. Die Wirtin meinte es sehr gut mit uns und erklärte uns wortreich wie wir am schnellsten weiter auf den Camino kommen. Ihrer Anweisung mit unserem spanischen Verständnis folgend landeten wir allerdings auf der Nationalstraße und standen plötzlich vor einem Autotunnel. Statt jetzt wieder einen großen Umweg zu laufen, sind wir dann halt einen halben Kilometer durch den Tunnel gelaufen. Der Weg war nicht besonders spannend, Weil er größtenteils auf einer alten Nationalstraße verlief und unterhalb der Autobahn entlang führte.  Allerdings war die Landschaft wieder wunderschön und wir freuten uns schon wieder auf den nächsten Abschnitt der auch endlich wieder etwas abseits von der Nationalstraße und von den Autobahnen führen sollte. Wir erreichten  am Abend wieder eine schöne diesmal eine buddhistisch geführte Herberge. Das Essen war wieder super und auch die sehr bunte und internationale Gemeinschaft rund um unseren Abendbrot Tisch. Als wir nach einer langen und guten und geruhsamen Nacht dann morgens aus dem Fenster schauten, graute es dem Morgen und uns,  denn zum ersten Mal regnete es nun richtig.wir waren an dem Abend zuvor in Rutilanine alle sehr stolz auf uns, dass wir auch wieder mal alles Erreicht hatten und große Probleme unser Tagesziel erreicht hatten und alles soweit gut gelaufen war.


Nun mal eine Anmerkung in Sachen Tippfehler und Rechtschreibung. Wir erstellen diesem Blog nur auf unseren Handys und als Diktat und haben deswegen nur mangelnde Möglichkeiten alles immer zu korrigieren wir bitten dies im Vorhinein schon mal zu entschuldigen.🙏

Molinaseca nach Pieros

 In Molinaseca konnten wir uns endlich mal in unserer schon bekannten Herberge erholen. Nachmittags konnten wir endlinch mal ein Bier in der Sonne genießen. Am nächsten Morgen ging es weiter an  Ponteferrada vorbei nach Piero. Dies war ein sehr langweiliges Wegstück. Leider führte die Straße an der Stadt vorbei und durch langweiliger Vororte, bis vier in der Innenstadt endlich vor der Kathedrale standen und vor der großen Templer Burg. Wir waren zu früh für eine Besichtigung der Templer Burg. So sind wir direkt weiter durch die Vororte weg von der Stadt gelaufen. Am Nachmittag erreichten wir dann endlich auch wieder schöne Weinfelder und eine angenehmere Landschaft. Unser Ziel war eine alternative Herberge in Pieros.Die Herberge war ein urig hergerichtetes altes Haus mit Naturstein und dicken Balken, abends gab es ein leckeres Menü und wieder mal eine internationale Gemeinschaft mit circa 20 pilgern.wieder mal ein netter Abend, der uns das Besondere einer Pilgerreise nahe brachte.  Das Besondere und Gute an diesem Tag war, dass wir alle ohne Blessuren und irgendwelche Probleme die Pilgeretappe beenden konnten. Nur abends durfte ich noch die alten Blasen von Paul Hans chirurgisch versorgen und meine Assistenz Prüfung bei ihm ablegen.